Teil 6
Von jedem Ort nehme ich meine Erinnerungen mit und die damit verbundenen Gefühle. Und reise dann weiter. Woanders hin, zu neuen Erinnerungen und Erfahrungen.
Ich lerne, das Vergangenes, Glück und Verlust, in meinem Leben ebenso einen Platz hat, wie das, was in der Zukunft auf mich wartet. Ich brauche nicht mehr hoffen auf neue glückliche Zeiten, ich glaube daran und an mich, weil ich mit jedem Erlebten reife. Mehr über mich und das Leben erfahre. Ich bin meines Glückes Schmied, aber ich habe nicht immer Glück! Oder zumindest kommt das Glück manchmal nur auf Umwegen zu mir. Unerwartet statt erwartet.
Weil ich für mich selbst bereit bin! Mal früher, mal etwas später.
Ich versuche nicht zu hoffen, nicht zu warten, nicht zu erwarten! Ich bin bereit, dass was auf mich zukommt, anzunehmen. Jetzt! Und aus meinem gelernten Wissen übers Gestern bin ich das auch noch Morgen. Alle Zweifel sind erlaubt und erwünscht und beschützen mich, auch das habe ich gelernt. Und wenn ich selbst mal keinen Weg sehe, dann gibt es Menschen, die mir helfen wollen und können. Dazu müssen sie mir nicht einmal nahe sein, manchmal ist es sogar besser, wenn sie mich nicht gut kennen. Denn sie sollen mir nicht sagen, was ich tun soll. Sie sollen mir nur einen neuen Blick auf die Dinge anbieten, eine andere Perspektive, die ich noch nicht erkannt habe (das können nahe Menschen manchmal nicht, weil sie voreingenommen sind oder ähnlich denken).
Ich hoffe, du konntest ein wenig mit meinen Gedanken und Erkenntnissen anfangen, hast dich vielleicht ab und zu wiedergefunden oder eine andere Betrachtungsweise kennengelernt. Oder auch nicht. Die für mich wichtigste Erkenntnis war, dass Persönlichkeitsentwicklung ein lebenslanger Prozess ist, der sich immer wieder verändert. Mit jeder Erfahrung, emotionalen Reaktion, unserer sozialen Kompetenzen, in Richtung Selbstverwirklichung und persönlichem Wachstum voranschreitet, um irgendwann der/die zu sein, die wir sein wollen. Höhen und Tiefen werden uns dabei immer begleiten. Und manchmal müssen wir erst tiefe Täler und Krisen überwinden. Doch ohne diese ist Wachstum und (Weiter-)Entwicklung nicht möglich. Schmerz ist unvermeidlich, doch Leiden ist freiwillig, denn allein unsere Gedanken bestimmen unsere Gefühle und beeinflussen unser Handeln. Wir haben es selbst in der Hand.
Unsere äußere Realität ist dabei ein Spiegelbild unserer inneren Zustände.
Noch einmal: Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur DEINEN Weg, mit deinen Gefühlen umzugehen. Sie sind da. Sie sind wertvoll. Und sie sind dein Richtungsweiser, wenn du dir selbst vertraust. Nimm sie an. Lass dich auf dich ein, tauche, forsche und entdecke in deiner Vergangenheit, deiner Gegenwart und in deiner Zukunft? -ach nee, die kennst du ja noch nicht, aber sieh ihr gelassen entgegen! Mit einem kleinen bisschen Mut, mehr ist nicht nötig, der Rest kommt dann meist hinterher. Glaub mir!
Wie sich Situationen und Herausforderungen auf unser Leben auswirken, hängt sehr stark von unserer persönlichen Einstellung und unseren Gedanken dazu ab. Wenn wir aus Angst keine neue Richtung einschlagen, weil wir uns vor der Veränderung fürchten, weil die neue Richtung vielleicht Enttäuschungen hervorbringen könnte, bremsen wir uns damit selbst aus. Wir blockieren unser Wachstum. Dann gestatten wir uns zu wenig Flexibilität oder verfallen sogar in Selbstmitleid, Bedauern oder Bitterkeit und sie ziehen unbewusst genau das an, was wir krampfhaft zu vermeiden versuchen.
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Die können in zwei Richtungen wirken. Daher ist es wichtig, dass deine Gedanken im angemessenen Verhältnis zum Geschehen stehen. Das bedeutet vielleicht ein Risiko einzugehen, um ein erfülltes Leben, Zufriedenheit, Freude und Erfolg in dein Leben zu ziehen. Andererseits zahlst du vielleicht einen hohen Preis, wenn du nicht darauf achtest, was du dir an Katastrophen ausdenkst und diese damit sogar unbewusst herbeiführst.
Achte auf dich und deine Gedanken!
Das ist der beste Selbstschutz, den du betreiben kannst. Gönne dir einen Moment des Nachdenkens. Eine kleine Auszeit oder eine kurze Unterbrechung, um deine Gedanken zu analysieren, dir selbst ein paar Fragen zu stellen und dich neu zu orientieren. Bevor du aus der Emotion heraus eine Entscheidung triffst oder negative Schlussfolgerungen und Konsequenzen ziehst. Einen Moment innezuhalten, um sich bewusstzuwerden, um ganz bei dir zu sein, um deine Gedanken zu beobachten, einen anderen Blickwickel einzunehmen, Geschehnisse aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das kann auf Dauer eine positive Veränderung bewirken, die dein ganzes Leben lang anhält.
In der Stille findest du alle Antworten!
