Rückschritte oder falsche Wege gibt es nicht

girl with a backpack in the autumn forest

Es gibt immer nur DEINEN Weg! Anders zu sein, ist eine Superkraft, die dich Unglaubliches erreichen lässt.

Das ist vielleicht schwer zu akzeptieren, wenn wir das Gefühl haben festzustecken oder nicht wirklich vorwärtskommen. Wenn wir immer wieder dieselben Kreisläufe wiederholen und ähnliche Erfahrungen machen. Wenn wir nicht aufhören können, uns selbst dafür zu bestrafen oder zu verurteilen, dass wir immer noch nicht weiter oder besser geworden sind.

Es ist schwer zu akzeptieren, wenn wir Menschen in unserem Leben haben, die für unser Empfinden immer wieder dieselben Dramen wiederholen und wir sehen, wie sehr sie damit zu kämpfen haben. Weil wir den Menschen, die wir lieben, gern einen Ausweg zeigen oder Hilfe anbieten wollen. Doch das Leben folgt einer eigenen Dynamik. Wir machen diese Erfahrungen, um uns weiterentwickeln und daran wachsen zu können. Wir machen immer genau die Erfahrungen, die wir gerade brauchen.

Das ist manchmal schwierig, weil uns niemand sagt, wie das Leben funktioniert und wie wir unsere Ziele erreichen, ein erfülltes Leben führen, unser Wohlergehen sichern oder Krisen meistern können. Bis zu einem gewissen Alter folgt das Leben einer Dynamik, einem Prozess und einer spezifischen Reihenfolge, die uns Orientierung geben, die wir aber nicht wirklich beeinflussen können.

Wir fangen an zu krabbeln bevor wir laufen. Wir wissen, dass wir nach der ersten Klasse in die zweite Klasse kommen, dass wir nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium beginnen. Wenn wir diese Prozesse abgeschlossen haben, finden wir einen Job, heiraten und bekommen Kinder. Dieses System ist ein in sich selbst bestärkendes System. Wir werden durch Gleichaltrige bestärkt oder durch unsere Familien und während der Schulzeit auch durch unsere Leistungen. Diese geben uns Orientierung und den Rahmen vor, in dem wir uns bewegen und zeitgleich auch bestätigen.

Doch was ist, wenn wir diese Meilensteine nicht meistern können oder sich nicht jedes Ziel auf dieser Liste mit einem Häkchen versehen lässt? Oder wenn wir unsere Liste abgehakt haben und dennoch innerlich leer sind oder wenn sich eines dieser Ziele als Illusion entpuppt? Wie gehen wir damit um?

Manchmal verharren wir jahrelang in unserem Schmerz, bevor wir bereit sind aufzuwachen und unser Leben und unsere erlernten Verhaltensmuster anzupassen. Bis wir bemerken, dass diese Meilensteine gar nicht unseren eigenen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Dass uns ein anderer Weg glücklicher machen könnte oder wir nur über Seitenstraßen und Umwege an unsere Ziele kommen. Manchmal sind das unsere größten Erfolge im Prozess des Werdens, wenn wir uns nicht anpassen oder in ein System einfügen, welches für uns nicht bestimmt ist.

Manchmal benötigen wir Jahre des Wachstums und der Selbsterforschung, um zu entscheiden, was die nächsten Schritte sind und was wir dafür brauchen. Manchmal müssen wir viele Erfahrungen sammeln, bevor wir den nächsten Schritt gehen, uns vorwärtsbewegen und uns für das entscheiden können, was wir wirklich wollen. Das sind keine Rückschritte. Wir müssen keine bestimmte Anzahl an Meilensteinen erreichen, um ein erfülltes Leben zu führen. Wenn wir das glauben, begrenzen wir uns selbst und werden vielleicht immer unzufrieden sein. Unsere Aufgabe ist es, ein erfülltes Leben zu führen und das Leben zu leben. Unsere Gefühle sind dabei der Kompass, der uns die Richtung vorgibt.

Rückschläge gehören dazu. Sie sind der Weckruf, den wir brauchen, um unser Leben in eine andere Richtung zu lenken. Schmerz ist das Portal, dass uns für neue Erfahrungen öffnet. Was, wenn wir unsere Leben nicht an unseren Mitmenschen messen, sondern danach, wie es sich in unserem Inneren anfühlt?

Wenn wir unsere innere Stimme ignorieren und ewig in der Unzufriedenheit verharren, rasen wir ungebremst in die Selbstzerstörung und werden vielleicht sogar krank. Wenn uns der Mut fehlt, anders zu sein, unsere eigene Reise anzutreten oder unserer persönlichen Route zu folgen, kann uns das Leben auch nicht zu etwas viel Größerem oder Tieferen führen. Dorthin, wo wir noch nie zuvor gewesen sind. An Orte und zu positiven Erfahrungen, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen.

Manchmal sind Krisen, Schicksalsschläge und Verluste der Weckruf, den wir brauchen, um unser Leben zu retten. Dazwischen bewegen wir uns in einer Art Zwischenwelt. Diese Welt ist mir gut bekannt. Im nächsten Artikel nehme ich dich ein Stück mit und erzähle dir, wie ich Schritt für Schritt durch meine Zwischenwelt gekommen bin.

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